Die Schmetterlingstramete ein Heilpilz mit Wirkung gegen Krebs?

Kurzantwort:

Schmetterlingstrameten zählen zu den Heilpilzen und haben im Rohzustand einen neutralen Geschmack. Die Schmetterlingstramete wird auch unter den Namen Schmetterlingsporling und wegen seines sehr ähnlichen Aussehens wie der Schwanz eines Truthahns als Turkeytail Pilz bezeichnet. Die Schmetterlingstramete hat eine medizinisch nachgewiesene Wirkung als Unterstützung bei der Behandlung von Krebserkrankungen und während der Chemotherapie. Diese Nachweise wurden unter klinischen Studien durchgeführt und gingen mit einem verbessertem Gesundheitszustand und einer höheren Überlebensrate bei den betroffenen Patienten einher. Wichtig ist hier jedoch zu erwähnen das es sich bei der Behandlung und wirksamen Gabe von Schmetterlingstrameten gegen Krebs um standardisierte Präparate unter der Verabreichung mit ärztlicher Aufsicht handelt. Die positive Wirkung der Schmetterlingstramete konnte dabei sowohl in vitro (Im Reagenzglas) als tatsächlich auch in vivo (im Lebewesen) nachgewiesen werden. Die unterstützende Behandlung mit Schmetterlingstrametenextrakten bei Krebs sollte immer von fachmedizinischen Personal begleitet werden.

Studien zur Schmetterlingstramete und ihrer Wirkungsweise sowie anwendbaren Inhaltsstoffen finden sich unter den in englischer Sprache verlinkten wissenschaftlichen Quellen des National Cancer Institute USA, PupMed K W Tsang PMID: 12814145, PupMed P M Kidd PMID: 10696116 und Monte Fisher PMID: 12168863. Es finden sich in der National Library of Medicine des National Institutes of Health noch etliche weitere positive Studienergebnisse zur Schmetterlingstramete und vor allem den darin enthaltenen beiden Wirkstoffen Polysaccharid-Krestin PSK und Polysaccharid-Peptid PSP. Die Schmetterlingstramete hat bereits 1984 ihren Einzug in die Schulmedizin Chinas und Japans gefunden und wurde dort offiziell zugelassen, insbesondere als Komplementärmedizinpräperat. Die Inhaltsstoffe PSP und PSK wurden schon in den 70er und 80er Jahren entdeckt und ihnen wurden dabei immunstimulierende Eigenschaften nachgewiesen.

Im folgenden YouTube Video zur Schmetterlingstramete zeige ich Dir den sehr interessanten Heilpilz im Detail in seinem natürlichen Habitat und was man mit ihm sonst noch alles machen kann, z.B. als Kaugummi nutzen:

Erkennung und Bestimmung von Schmetterlingstrameten

Die Schmetterlingstramete ist ein holzzersetzender Pilz, der sich von Totholz ernährt. Er stammt aus der Familie der Polyporaceae und gehört zu den Stielporlingsverwandten, die weltweit verbreitet sind. Durch seine besonderen optischen Merkmale ist er leicht auch für Einsteige runter den Pilzsuchern zu erkennen ist.

Fruchtkörper:

  • Die Fruchtkörper der Schmetterlingstramete sind dünn undrosettenförmig angeordnet und wachsen oft wie Dachziegel in abgesetzten Schichten übereinander, was man gut im oberen Bild erkennen kann.
  • Sie sind von der Hutgröße 2 bis 10 cm breit und nur maximal 3,5 mm dick.
  • Die Hüte haben scharfkantige, abgegrenzte Ränder und Ähnlichkeit mit einem Truthahnschwanz daher auch der englische Name. Die Anwuchsstelle zum Holz beträgt 2 bis 3 mm, sie haben keinen klassischen Stiel, der Pilz wächst praktisch direkt zum Fruchtkörper aus seinem Totholzsubstrat heraus.

Hutoberfläche:

  • Die Hutoberfläche ist beim Berühren samtig, leicht rau und haarig. Sie hat dabei sogenannte konzentrische Zonen die sich in teils wunderschönen verschiedenen Farben präsentieren.
  • Das Farbspektrum reicht je nach Pilz von verschiedenen Grau- bis Brauntönen, über schwarz, blau, grün, gelb bis hin zu weißen schichtweisen und ineinander übergehenden Farbabstufungen.
  • Die farbigen Bereiche aus der Hutoberfläche geben dem Pilz sein typisches, schmetterlingsähnliches Aussehen.
  • Die äußerste Zuwachszone ist immer sehr hellfarbig, oft auch rein weiß.

Unterseite:

  • Die Unterseite der Schmetterlingstrameten ist weiß bis cremefarben und mit winzigen feinen, runden Poren bedeckt, welche man bei näherer Betrachtung gut erkennen kann.
  • Das Sporenpulver des Pilzes ist blassgelblich gefärbt.
  • Die Poren sind dabei nur 4 bis 6 mm groß und befinden sich in einer regelmäßigen Anordnung.
  • Bei ganz jungen Fruchtkörpern ist die Unterseite noch weiß, kann aber später bis ins hellbraune tendieren.

Gute Standorte zum Sammeln von Schmetterlingstrameten

Die Schmetterlingstramete ist zwar ganzjährig vor allem auf verrottenden Holzstümpfen und größeren toten Ästen anzutreffen, kommt aber häufiger im Spätsommer über den Winter hinweg bis ins zeitige Frühjahr vor. Schmetterlingstrameten lassen sich leicht in jedem Laub- und Mischwald finden. In Nadelwäldern kommen sie an weniger Baumarten vor. Folgendes solltet ihr für eine erfolgreiche Suche beachten:

  • Bevorzugte Standorte sind Baumstümpfe, Altholz, herabgefallene länger liegende Äste und abgestorbene Baumstämme. In möglichst naturbelassenen Wäldern habt ihr damit die größten Chancen, zumindest bessere als in stark aufgeräumten, wirtschaftlich genutzten Forsten.
  • Der Pilz wächst vorzugsweise auf toten Laubbaumholz wie z.B. bei Rotbuchen, Eichen, Weiden und Birken. BEi Nadelbäumen kommt er seltener vor, vorzugsweise bei Weißtanne und Fichte.
  • Die Schmetterlingstramete lebt von Baumleichen, also Totholz, was man auch „saprobiontisch“ nennt. Sie zersetz das Totholz bis keine Nahrungsgrundlage mehr für sie vorhanden ist und der Pilz damit selbst stirbt.

Beim Sammeln von Schmetterlingstrameten ist es besonders wichtig, nur gesunde sowie saubere Exemplare zu wählen und unbedingt auf Fremdschimmel zu achten und diesen unter allen Umständen zu meiden! Der Pilz hat einjährige Fruchtkörper, kann aber im nächsten Jahr wieder in der Umgebung mit neuen Fruchtkörpern hervorkommen, da er sich mit Millionen von Sporen über die Luft vermehrt.

Habt ihr schon einmal Schmetterlingstrameten gesammelt?

Wirkung von Schmetterlingstrameten und ihre medizinische Eigenschaften

Einige der wichtigsten Wirkstoffe im Pilz und ihre poristiven Effekte:

Polysaccharide (kurz PSK und PSP):

  • PSK (Polysaccharid-Krestin) sowie PSP (Polysaccharid-Peptid) sind beides bioaktive Verbindungen, die das Immunsystem stärken und in wissenschaftlichen Studien (siehe oben), eine antitumorale Wirkung zeigen konnten.
  • Sie unterstützen die Aktivität von T-Zellen, welche als natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) bekannt sind und den Makrophagen.

Antioxidative Wirkung:

  • Die Schmetterlingstramete enthalten wie viele andere Heilpilze und Heilpflanzen auch typischerweise Antioxidantien, welche freie Radikale im Körper neutralisieren und die Zellen so vor oxidativem Stress schützen.

Antimikrobielle Eigenschaften:

  • Die Studienlage zeigt ebenfalls, dass standardisierte Extrakte der Schmetterlingstramete gegen Bakterien (z.B. der Stämme Escherichia coli und Staphylococcus aureus) sowie Viren wirksam sein können

Entzündungshemmende Wirkung:

  • Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Inhaltsstoffe können die Behandlung chronischer Entzündungen und die Förderung der Regeneration unterstützen.

Potenzielle Wirkung gegen Krebs

Die Schmetterlingstramete wurde früher und auch noch heute in der traditionellen Medizin, vor allem Asiens eingesetzt. In der modernen schulmedizinischen Forschung zeigte sie eine antikanzerogene Wirkung und leistet gute Unterstützung bei der Bekämpfung diverser Krebsarten.

Brustkrebs:

  • Studien haben bereits darauf hingedeutet, dass standardisierte Extrakte aus der Schmetterlingstramete bei Frauen mit Brustkrebs den Immunstatus verbessern können
  • Eine Kombination aus intravenös verabreichten Vitamin C und die Gabe von Schmetterlingstrametenextrakten könnte die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen verbessern, indem sie Schmerzen und Müdigkeit lindert.

Leberkrebs:

  • Klinische Studienergebnisse zeigten, dass Betroffene mit fortgeschrittenem Leberkrebs, die zusätzlich zur üblichen Behandlung Präperate auf Basis der Wirkstoffe von Schmetterlingstrameten einnahmen , eine längere Überlebenszeit und auch weniger Nebenwirkungen von der Standardtherapie bekamen.

Andere Krebsarten:

  • Bei verschiedenen in vitro Experimenten, das heißt außerhalb von Lebewesen, aber auch in gezielten Tierversuchen liegt es bei den Ergebnissen nahe, dass die Wirkungsweise der Inhaltsstoffe des Pilzes auch bei anderen Krebsarten wie z.B. Magen-Darm-Krebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs und Gebärmutterhalskrebs nützlich sein könnten.
  • Die Studien zeigen ebenfalls klar auf, dass die Polysaccharide, gewonnen aus der Schmetterlingstramete, das Wachstum von Krebszellen reduzieren und somit die Überlebenszeit bei verschiedenen Krebsarten für die Betroffenen verlängern könnten.

Viele Studien-Ergebnisse sind noch nicht gesichert!

Es ist hier allerdings ganz wichtig zu erwähnen, das noch viele Fragen bezüglich des Heilpilzes und seiner genauen Wirkungsweisen, Inhaltsstoffe und Anwendungen offen sind. Trotz etlichen vielversprechenden Studienergebnissen und Experimenten besteht weiter viel mehr Forschungsbedarf, um die positiven Auswirkungen Schmetterlingstramete auf den Menschen zu verstehen und daraus eine noch bessere Anwendung in der Krebstherapie zu ermöglichen.

Ökologischer Wert

Die Schmetterlingstramete ist sehr wichtig für unsere Flora und Fauna, nicht nur als Zersetzer von übrigem Totholz im Wald:

  • Als sogenannter Weißfäulepilz zersetzt er das im Totholz enthaltene Lignin und die Cellulose bis zu seinem eigenen Tod. Dies sorgt mit dafür, dass der Nährstoffkreislauf des Waldes geschlossen werden kann.
  • Über den permanenten Abbau von Totholz trägt der saprobiontische Pilz zur Bildung von neuem, fruchtbaren Humus bei.
  • Die Fruchtkörper des Pilzes bieten nicht nur Lebensraum für verschiedene Insekten und andere Kleintiere, sondern auch Nahrung und in sich ein eigenes kleines Ökosystem.
Schmetterlingstramete scharfe Detailaufnahme mit Poren an der Unterseite des Pilzes.

Sind Schmetterlingstrameten roh giftig?

Schmetterlingstrameten sind auch roh nciht giftig und man kann sie tatsächlich im Wald ernten und wie ein Kaugummi verwenden. Sie sind äußerst fest und zäh und kein kulinarisches Highlight. Im rohen Zustand gekaut schmecken sie neutral bis leicht pilzig. Erwärmt zu Tee oder als Pilzpulver verarbeitet ändert sich dieser Geschmack deutlich!

Verwendung und Zubereitung von Schmetterlingstrameten

Pilzpulver für spätere Würzpulver oder Tees:

  1. Fruchtkörper ganz frisch sammeln und gegebenenfalls mit einem Pinsel säubern.
  2. Bei niedriger Temperatur (ca. 40-45°C) im Dörrautomaten oder Ofen trocknen.
  3. Die vollständig getrockneten Pilze in einem Mixer oder einer Mühle zu feinem Pulver verarbeiten.
  4. Danach das Pulver in einem sauberen Behälter fest verschlossen luftdicht und dunkel lagern. Dies ist locker für 12 Monate möglich, ohne dass das Pilzpulver verdirbt. Zumindest wenn sauber gearbeitet wurde und es wirklich vollständig getrocknet war!

Schmetterlingstrameten Tee:

  • Sowohl die getrockneten als auch direkt die frische Fruchtkörper können zu Tee verarbeitet werden.
  • Nutzt man frische Pilze muss man ungefähr viermal soviel davon Nutzen als vom getrockneten Pilzpulver oder getrockneten Pilzstücken.
  • Pro 500ml Wasser nutzt man 10 bis 15 Gramm Pilzpulver oder 40 bis 50 Gramm frische Pilze
  • Mit 80 bis 100 Grad heißem Wasser übergießen und mindestens 15 Minuten ziehen lassen. Persönlich nutze ich lieber nur 70 Grad heißes Wasser und erhöhe die Ziehzeit auf mindestens 30 Minuten um die Inhaltsstoffe zu schonen.

Wer den zuweilen stark pilzigen und speziellen Geschmack von Schmetterlingstrameten-Tee nicht mag, kann diesen mit anderen Wildkräutern mischen und mit etwas Honig versüßen.

Kulinarische Verwendung in der Küche:

  • Die Schmetterlingstramete ist sehr zäh, fest und fast schon ledrig , sie hat nur als Pulver verarbeitet einen guten pilzig-würzigen Geschmack und ist so überhaupt konsumierbar.
  • Sie eignet sich so also nur zur Herstellung von aromatischem Wüzpilzpulver, dem oben erwähnten Tee oder einem Soßen- und Suppenfond.
  • Die Nutzung als Kaugummi des Waldes ist wirklich nur da um gezielt den Speichelfluss anzuregen und ein paar Inhaltsstoffe aus dem Pilz beiläufig aufzunehmen, eine Delikatesse ist es wie bereits gesagt in der Form nicht.

Der Pilz Abseits der medizinischen und kulinarischen Nutzung:

Die Schmetterlingstramete wird nicht nur für medizinische Zwecke oder zum Verfeinern in der Küche benutzt, auch im künstlerischen Bereich ist sie vielseitig einsetzbar. Die bunten Trameten werden für Dekorationszwecke z.B. bei Floristen, Künstlern und Hobbybastlern verwendet. Schon viel drüher dienten sie sogar als verzierende, natürliche Schmuckbestandteile an Broschen, Schnallen oder Hüten.

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