Kurzantwort:
Gold entsteht weder auf der Erde, noch auf klassischen Gesteins- oder Gasplaneten. Gold entsteht ausschließlich nach aktuellem Stand der Wissenschaft durch die Explosion von sehr großen Sonnen (einer Supernova) oder durch die Kollision zweier Neutronensterne.
Der Ursprung des Goldes ist stets außerirdisch!
Um die Kurzantwort direkt etwas auszuführen, Gold kommt von außerhalb der Planeten aus dem Weltraum und kann nur durch extreme Mengen an Energie erschaffen werden. Selbst die normale Kernfusion der Sonnen, bei der schon unfassbare Mengen Energie freigesetzt werden reicht nicht aus um signifikant große Mengen Gold zu produzieren. Bei der Nukleosynthese die eine Sonne erzeugt ist das schwerste Element das dabei entsteht gerade einmal Eisen. Zum Vergleich, Gold hat 79 Protonen, während Eisen als bereits äußerst stabiles Material gerade einmal über 26 Protonen verfügt.
In meinem Youtube Video zur Entstehung und der Herkunft von Gold habe ich das ganze sehr ausführlich beschrieben:

Die Sterne (Sonnen) als Goldquelle im Universum
Die Goldentstehung resultiert im Grunde aus zwei Hauptprozessen im Universum, zumindest die beiden Möglichkeiten, die nach aktuellem wissenschaftlichem Stand plausibel dargelegt werden können:
- Die Supernova-Explosionen: Sterne mit besonders großen Massen, welche die unserer Sonne bei weitem überragen explodieren am Lebensende in einer gewaltigen Supernova, die Energie ist an diesem Punkt so gewaltig das Elemente über dem des Eisens entstehen, unter anderem auch alle Edelmetalle wie z.B. das Gold.
- Als zweite Möglichkeit, die eine noch extremere Energieentladung erzeugt, wird die Kollision zweier ultra dichter Neutronensterne gesehen. Bei dieser Explosion kommt es ebenfalls zu einem gigantischen Output an schweren Elementen mit hoher Protonenzahl.
Entstehung von Gold und anderen Edelmetallen innerhalb der vielen großen Supernovae im Universum – Wie oft passiert das?
Wenn man nur von dem aus unserer Erdsicht einsehbaren Teil des Universum ausgeht, dann gibt es pro Sekunde etwa je nach Quelle im Durchschnitt 25 Sterne die ihr Lebensende erreicht haben und explodieren. Die Anzahl ist tatsächlich pro Sekunde, da jedoch die schiere Menge an Sternen die existiert so gewaltig ist, ist dies aus unserer zeitlichen Perspektive und im Wechsel zwischen neu entstehenden Sternen und sterbenden Sternen kaum in Sachen Quantität kaum relevant. Milliarden Sterne werden geboren, Milliarden Sterne sterben und bei den großen Sonnen wird dabei immer wieder neues Gold frei.
Das Gold und andere Edelmetalle fliegen durchs Weltall und kommen so auf die Planeten
Nachdem das Gold im All entstanden ist, kommt es nach einer unfassbar langen Zeit von hunderten Millionen bis Milliarden Jahren auf die Planeten:
- Kosmischer Staub trägt Gold in winziger Partikelform durch das All auf die Planeten, dieses sammelt sich in Massen auf die gigantischen Zeiträume gesehen an.
- Vor allem in der Frühphase akkumulierte sich auf der Erde massenweise der Staub der Edelmetalle. Dies ist bereits gut 4,5 Milliarden Jahre her als es im großen Umfang begann.
- Eindringen in den Erdkern: Da die frühe Erde vor und im Zeitalter des Archaikums noch keine ansatzweise so feste Kruste hatte wie heute, sank das schwere Gold und viele andere schwere Elemente unter die Erdkruste bis tief in den Erdkern ein.
Nach Milliarden von Jahren kommt Gold auf unserem Esstisch, ja, Gold ist tatsächlich essbar, aber das ist ein ganz anderes Thema.

In diesem Beispiel hier seht ihr feinstes Blattgold auf Lachs, geschmacklich ist das Gold übrigens ganz neutral.
Gold an der Erdoberfläche gab es früher wesentlich mehr
In den frühen Zeiten der Menschheit, aber auch in viel später durch Pioniere entdeckte Gebiete konnte man reichlich Gold finden, heute wird dies immer schwerer und teurer.
- Vulkanische Aktivität führte über Milliarden von Jahren durch Vulkanausbrüche dazu, dass das Gold aus dem Erdinneren ganz natürlich an die Oberfläche befördert wurde.
- Meteoriten die immer wieder einschlugen führten Gold mit sich, welches so vor allem auch noch später in den oberen Schichten der Erde liegen blieb, als die Erdkruste bereits viel fester war.
- Geologische Prozesse wie die Plattentektonik und gewaltige Kraterbildungen, schwere Erdbeben aber auch die Freilegung durch Milliarden Jahre von Wind und Sturm brachten immer wieder Gold aus den tiefen der Erde hervor, das für uns Menschen heute gut erreichbar ist.
Gold aus der Erdkruste wird praktisch natürlich nach oben befördert
Reichhaltige Goldvorkommen entstanden und entstehen weiterhin durch die Natur und klassische chemische sowie physikalische Prozesse:
- Hydrothermale Prozesse sind äußerst häufig zu finden. Wasser wird tief im Erdinneren stark erhitzt, steigt nach oben, nimmt unzählige Goldpartikel mit sich, kühlt ab und das Gold reichert sich so in Spalten und Rissen an.
- Magmatische Prozesse durch vulkanische Aktivitäten sorgen dafür, das geschmolzenes Gestein (auch Magma genannt) aufsteigt. Beim Abkühlen setzen sich Goldpartikel in den entstehenden Gesteinsschichten ab, was zu regelrechten Goldlagerstätten mit hoher Goldkonzentration führen kann.
- Sedimentäre Prozesse, sind nichts anderes als das Absetzen von Bodenschichten oder die Erosion verschiedener Gesteine, was wiederum Gold freilegt. In Flüssen konnte man früher deutlich höhere Mengen an Gold finden als heute. Der Goldrausch in den USA hat unzählige Fundstellen und Goldwäscher über viele Jahre in die Flüsse gelockt. Selbst in Deutschland mit äußerst niedrigen Vorkommen z.B. an Rheingold sind Hobby Goldschürfer unterwegs.
- In kleinen Mengen befördert sogar die Flora unseres Planeten Gold an die Oberfläche oder besser gesagt sogar in Bäume. Goldpartikel in den Blättern von Eukalyptusbäumen sind ein solches Beispiel, die unsere Pflanzenwelt aus den tiefen der Erde holt und in den Blättern einlagert.
- Auch im Meer sind durch Milliarden von Jahren der Gesteins- und Sedimentauswaschung um die 15.000 bis 16.000 Tonnen Gold je nach Schätzung in Form von feinsten Goldpartikel und Goldnanopartikeln gelöst.
Goldvorkommen heute
Nach all diesen Prozessen findest du Gold heute in verschiedenen Formen:
- Als Goldadern mit teils sehr hoher Ausbeute je nach Goldmine im Gestein, oft auch mit anderen Edelmetallen wie Platin, Silber, Palladium oder sogar dem sehr seltene Rhodium gemischt.
- Als Nuggets oder Goldstaub in Flussbetten
- Fein verteilt in verschiedenen Gesteinen und Sedimentschichten
Wissensbox:
Auch wenn immer mehr Gold gefördert wird, stammt doch eine sehr große Menge an Gold das wir heute in den Händen halten aus teils antiken, mittelalterlichen und vorindustriellen Zeiten. Es wird aufgrund seines Wertes nie entsorgt und immer wieder neu gegossen bzw. erhält als uralte Kunstschätze seinen Wert. Wusstest Du schon das die Farbe des Goldes daher kommt, weil durch die Schwere des Atomkerns blaue Lichtteilchen absorbiert werden?
Wie wird Gold heute hauptsächlich gewonnen?
Gold wird durch den Abbau von Millionen Tonnen Gestein gewonnen. Dabei liegt der Goldanteil in der Erdkruste bei gerade einmal durchschnittlich 4 Gramm Gold pro 1000 Tonnen Material, das dafür abgebaut werden müsste. Schätzungen lassen die in der Erdkruste befindliche Menge an Gold auf unglaubliche 30 Milliarden Tonnen beziffern! Genau mit dieser Rechnung kommt man dann auch auf die 1000 Tonnen Gestein, welche dann durchschnittlich rund 4 Gramm Gold beinhalten.
In den Goldlagerstätten und Gesteinsschichten der durch Goldminen erschlossenen Vorkommen ist es deutlich mehr Gold, das muss es auch, damit es sich wirtschaftlich lohnt. Die besten Minen schaffen es aktuell auf über 25 Gramm Gold pro Tonne Gestein. Ja richtig, pro Tonne, nicht pro 1000 Tonnen. Der Faktor muss so hoch sein, damit der erwirtschaftete Goldoutput einer solchen Mine preislich pro Unze deutlich unter dem Marktpreis an den Weltbörsen liegt und damit ein ausreichender Gewinn möglich ist.
Die alte Goldproduktion ist extrem umweltschädlich!
Verfahren wie Cyanidlaugung, aber vor allem Quecksilberamalgamation sind äußerst fatal für die Flora und Fauna, allen voran die Boden und Wasserbelastung. Umweltfreundlicher sind hier das Anodenschlammverfahren was Gold vor allem als Nebenprodukt der klassischen Metall/Edelmetallgewinnung hervorbringt sowie zur Verarbeitung und Gewinnung das Borax-Verfahren. Das Miller-Verfahren zur Maximierung der Goldreinheit setzt wiederum Chlorgas ein. Klassisches Recycling aus Elektroschott, Schmuck und anderen goldbehafteten Produkten ist ebenfalls umweltfreundlicher. Die umweltschädlichste Goldproduktionsmethode in Form von Quecksilberamalgamation ist erfreulicherweise weltweit deutlich auf dem Rückzug, wird aber immer wieder in kleinen Bergbauunternehmen und illegalen Betrieben angewandt. Die Umweltschäden sind dabei derart gravierend das große Teile der Umgebung mit Quecksilber und anderen Schwermetallen verseucht werden.
Die Zukunft des Goldes wird immer umweltfreundlicher:
Die Zukunft hält weit umweltfreundlichere Goldgewinnungs- und Verarbeitungsmethoden bereit als die Vergangenheit. Auf Bakterien basierende Technologien z.B. zur Rückgewinnung von Gold aus Elektroschrott sowie das Thiosulfat-Verfahren statt dem Einsatz von Cyanid, wie es zuvor großflächig bei der gängigen Cyanidlaugung eingesetzt wurde, bringen wesentlich weniger Umweltbelastung mit sich. Trotzdem bleibt die Goldproduktion und vor allem die Reinigung des Edelmetalls von Fremdstoffen zu höchsten Feingold Reinheitsgraden, wie wir sie gängig mit den zu 999,9 Feingoldgehalt standardisierte Goldunzen und Goldbarren nutzen, ein für die Umwelt belastendes und vor allem auch energieintensives Geschäft.
Kann man eigentlich künstlich Gold herstellen?
Es ist tatsächlich möglich unter enormen Aufwand und Kosten winzige und unbedeutende Mengen Gold herzustellen. Dies ist mit immensen finanziellen und technischen Aufwand in einem Teilchenbeschleuniger oder Kernreaktoren möglich, denn dort kann Gold durch die gezielte Bestrahlung von Elementen wie Wismut, Platin oder Quecksilber erzeugt werden.
Die zweite Möglichkeit ist es spezielle Bakterien zu züchten die besonders begabt darin sind Goldpartikel an sich zu binden. Dies geschieht jedoch nur im Nanopartikelbereich und ist ebenfalls völlig unrentabel und mit gigantischem Aufwand verbunden. Diese Bakterien heißen Cupriavidus metallidurans, sie sind äußerst robust und können hohe Schwermetallkonzentrationen in ihrer Umwelt überleben.
Wie viel Gold wurde jemals aus der Erde gefördert?
Historisch gesehen geht die erste Goldförderung sicher durch entsprechende Ausgrabungen und Funde schon auf die ganz frühe Kupferzeit zurück. Diese liegt ca. 6200-6.300 Jahre in die Vergangenheit. Zu dieser Zeit wurden Goldnuggets im Prinzip ganz simpel auf dem Boden und in Flüssen gesammelt und nicht durch Ausgrabungen und über Minen aus dem Erdinnern gezielt gefördert. Die erste fortgeschrittenere und wissenschaftlich bekannte Förderanlage für Edelmetalle war die Goldmine von Sakdrissi in Georgien, diese nahm vor rund 5.000 Jahren das erste mal ihren Betrieb auf, sie liegt rund 50 km südwestlich von Tiflis. Mit ihr zeigt sich wie früh der Mensch bereits auf das goldene Edelmetall setzte.
Auch in Zukunft gibt es noch unvorstellbar große Mengen Gold aus der Erde zu holen und in fernerer Zukunft durch Weltraumbergbau und Asteroiden Mining aus dem Weltall direkt zu uns zu holen. Vorher jedoch werden immer weitere und schwieriger zu erschließende Vorkommen auf der Erde erschlossen werden. Viele dieser Vorkommen waren aufgrund bisher noch nicht erforschter Technologie in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten unmöglich oder zumindest nicht wirtschaftlich erschließbar gewesen. Sogar die Filtration von Goldpartikeln aus dem Meer könnte langfristig zu noch mehr Gold in den Händen der Menschen führen. Aufgrund der Seltenheit wird es also noch recht lange an Wert behalten, aber das ist eher ein Thema für langfristige Gold Investoren das einen separaten Platz verdient.
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